Warum in einen Imkerverein eintreten?
Zunächst einmal sei hier gesagt, dass kein Imker in einem Verein organisiert sein muss. Die einzige Pflicht, die ein jeder Imker hat, ist die Meldung seiner Völker bei der Tierseuchenkasse und die Einhaltung geltenden Rechts. Viele haben Vorbehalte gegen „Vereinsmeierei“. Imkervereine werden oft als „Altherrenvereine“ gesehen, was längst nicht mehr der Realität entspricht. In der Regel sind Neuimker zwischen 20 und 40 Jahre alt, Frauen stellen in dieser Altersgruppe in der Regel die Mehrheit.
Es gibt diese Imkervereine jedoch nicht ohne Grund.
An dieser Stelle werde ich versuchen einige der Gründe welche für einen Vereinsbeitritt sprechen zu nennen:
An erster Stelle steht der Versicherungsschutz.
Stellen Sie sich vor, ein Allergiker wird von einer Biene gestochen. In der Regel entsteht zunächst ein Rechtschutzfall in welchem geklärt wird, ob es überhaupt Ihre Tiere waren, dann ein Haftpflichtfall. Beides decken die in der Regel bestehenden Versicherungen im Privatbereich nicht ab.
Brand-, Hagel-,Wasser- sowie Vandalismus und Diebstahl der Völker nehmen stetig zu. Bei einem Preis von ca. 400,- € je besetzter Wirtschaftsvolkbeute sind die Schäden schnell vierstellig.
Stellen Sie sich vor, Ihre Bienen erleiden einen Spritzschaden durch Pestizide, auch dies ist versichert.Diese Versicherung kostet pro Volk 2,58 € /Jahr, ein Preis den man privat nicht erzielen wird.
Nicht zu unterschätzen ist der Informationsfluss. Gesetze und sich ständig verändernde Sperrgebiete sind einzuhalten. Unwissenheit schützt nicht vor den oft empfindlich hohen Strafen. Leider erleben wir im Faulbrutfalle nahezu monatlich wie nichtorganisierte Imker mangels Informationen gegen die Bestimmungen verstoßen und empfindliche Strafen erleiden. Wer nicht organisiert ist ist verpflichtet, sich ständig selbst auf dem laufenden Stand zu halten. Im Verein ist dieser Informationsfluss durch häufige Fortbildungen und Treffen, sowie Rundmails im Sperrbezirksfall gewährleistet.
Im Falle der Hilfsbedürftigkeit erhalten Sie von den anderen Vereinsmitgliedern Unterstützung, beispielsweise im Falle der Faulbrutsanierung.
Sie können Vereinsmaterial, wie Schulungsunterlagen oder einen Verkaufspavillon entleihen.
Imkervereine erwerben in der Regel Inselköniginnen, von denen jedes Mitglied kostenlos Larvenmaterial aus gezielten, auf Friedfertigkeit, Honigertrag und Schwarmträgheit, Verpaarungen zur eigenen Königinnennachzucht beziehen kann. Anfängern wird selbstverständlich geholfen.
Unser Verein betreut jeden Anfänger auf Wunsch mindestens ein Jahr in einer speziellen Anfängergruppe um gezielt auf die auftretenden Fragen eingehen zu können.
In der Regel erwarten die Kunden den Honig im Glas des Deutschen Imkerbundes, da sie wissen, dass dort die Qualitätsrichtlinien wesentlich höher sind als im oft optisch ansprechenderen Glas eines Eigenlabels unter der deutschen Honigverordnung und im Gegensatz zu dieser auch kontrolliert werden.
Letzendlich kommt die Geselligkeit auch nicht zu kurz.
Tritt man einem Verein bei kommen folgende Kosten auf einem zu:
Beitragsaufschlüsselung Imkerverein Lengerich / Stand 2019
Gebühren Deutscher Imkerbund |
3,58 |
Gebühren für den Landesverband |
20,40 |
Gebühren für den Kreisimkerverein |
1,02 |
Imkerverein Lengerich |
7,- |
Versicherung pro Volk |
2,35 |
Abo für das monatliche Bienenjournal ( freiwillig ) |
42,90 statt 62,90 |